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„Die Menschheit steuert auf einen Abgrund zu […]“, so Außenministerin Annalena Baerbock auf der UN-Klimakonferenz 2022, um die Dramatik des Klimawandels mit drastischer Rhetorik zu unterstreichen.
Die Metapher des ‚Abgrundes‘, der sie sich dabei bedient, soll auf der interdisziplinären Tagung „Im Abgrund der Geschichte ist für alle Platz” - Sprechen über Abgründe nicht nur in Bezug auf die Ökologie, sondern aus Sicht verschiedenster Disziplinen untersucht werden. Dazu gehören unter anderem auch die Kulturanalyse, Geschlechterforschung und Biographieforschung, Literaturwissenschaft, Geschichtswissenschaft, Kunstwissenschaft, Philosophie und Soziologie.
Als Keynote Sprecherinnen konnten wir Frau Prof. Dr. Dorothee Kimmich und Frau Prof. Dr. Michaela Köttig gewinnen. Frau Kimmich wird am Donnerstagabend den Vortrag Pseudoliparis Amblystomopsis. Was man von Fischen über Abgründe lernen kann halten und Frau Köttig am Freitagabend über Die Ambivalenz der Abgründe — familiengeschichtliche und biographische Genese extrem rechter Verortung sprechen.
Wesentlich ist auch der reflexive Impetus der Tagung: Aufgrund der inflationären Verwendung der Metapher des Abgrundes stellt sich die Frage, in welchem Verhältnis ‚der Abgrund’ zum eigenen Forschungsthema und zum eigenen Fachbereich steht. Inwieweit wird die Abgrund-Metapher adäquat verwendet und wo wird sie überstrapaziert?
Die Tagung stellt sich damit also die Frage, ob „im Abgrund der Geschichte“ tatsächlich für „alle Platz” ist.
Die Tagung wird gefördert von der Vereinigung von Freunden und Förderern der Goethe-Universität e. V., der Hans-Böckler-Stiftung, dem GRADE Center Social Sciences und dem Freien Deutschen Hochstift.
Organisation
Christina König (Goethe-Universität, Frankfurt am Main)
Jonas Schmitt (Eberhard-Karls-Universität Tübingen)
Magdalena Sperber (Otto-Friedrich-Universität Bamberg)
Jonathan Vogt (Goethe-Universität, Frankfurt am Main)
In Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Ursula Apitzsch und Prof. Dr. Lena Inowlocki (Cornelia Goethe Centrum)